Sonntag, 16. Oktober 2011

16. Oktober

Diese Einzeller hier sind echt zu blöd, um ein Hotel zu betreiben! Nach 60 Minuten und dreimaligem Nachfragen schaffen sie's dann doch mal, dieses überaus üppige Frühstück zu kredenzen (Spiegelei + Toast + Chai). Argh. Dann geht's wieder zum Sightseeing. City Palace zuerst. Naja, wie so ein Palast halt ist, man ist König, lässt irgendwo einen Steinhaufen aufschütten und da sitzt man dann halt drin mit seinen Weibern. Einer von denen war 2 Meter gross, 1,20 breit, eine knappe Vierteltonne schwer und hatte 108 Frauen. Verständlich, ist ja auch eine ziemliche Fläche zum putzen da drin ;-) Ein anderer bestand darauf, auch beim Besuch in England in Ganges-Wasser zu baden, vermutlich hatte er Angst, dass er die Scheisserei bekommt, wenn er nicht seinen täglichen Bakterien-Schub hat. Also hat er zwei anständige Silberpötte machen lassen (jeder fasst 4000 Liter von der siffigen Brühe, grösste Silbertöpfe weltweit) und die nach England karren lassen. Und weil er keine leeren Töpfe zurücktransportieren wolle, hat er sie dann mit Scotch füllen lassen. Hm ... vielleicht wollte er auch keine leeren Töpfe HINtransportieren? Man weiß es nicht. Im Museum ist auch ein preussischer Orden zu bestaunen. Leider ist da Fotoverbot, wie auch in der Waffenkammer. Sehr hübsch haben die Inder hier die Worte "WELCOME" und "GOODBY" (ja, ohne "E") mit Messern und Pistolen "geschrieben", sie halt in Buchstabenform auf Bretter genagelt. Ein paar Räume voll allerlei Waffen. Sehr cool. Weiter geht's zum "Jantar Mantar", das ist ein Freiluftobservatorium. Allerlei komisches Zeug ist hier aufgebaut und die Kerle behaupten, dass man damit allerlei Dinge messen kann. Die Uhr (das "Gnomon") ist 27 Meter hoch -wohl eine der höchsten Sonnenuhren überhaupt- und, naja, zeigt halt die Zeit an, was Sonnenuhren eben so machen. Vermutlich hätten es 2,70 Meter auch getan, aber er wollte halt wieder rumprotzen, der Maharaja. Wenn einer mit 2 Weibern im Porsche rumfährt, muss es eine Rolex sein, und wenn einer mit 108 Gespielinnen im Pool rumplanscht, ist die Uhr halt auch entsprechend ein bisschen größer. Weiter zum "Hawa Mahal", dem "Palast der Winde". Da hat man seinerzeit die Frauen vom König reingetan (und vermutlich konnte man das Tor nur von aussen öffnen). Es gibt einen hübschen Marmorpool (allerdings nicht so schön wie der in Udaipur), da hat man sich mit den Weibern reingesetzt und dann ein paar entspannungsförderne Räucherwerke konsumiert. Und nachdem Geld keine Rolle spielte, natürlich kein schwules Kraut, sondern Opium. Gibt viele Stockwerke, in denen die Frauen waren, wenn nicht grade Pool-Party war. Die konnten dann durch vergitterte Öffnungen den Bazar beobachten, aber vom Bazar aus konnte man sie nicht sehen. Wenn ich da so runterschaue, frage ich mich, wie die Aussicht wohl war, bevor die "western culture" den Indern den Plastikmüll gab (mit dem sie ganz offensichtlich komplett überfordert sind). Müsste eigentlich dann recht sauber gewesen sein. Und wie man sich ohne Tuk-tuk hier früher fortbewegt hat, ist mir auch schleierhaft. Zu Pferd vermutlich, aber ich frage mich, mit was sie dann gehupt haben? Das ist übrigens das erste mal, dass ich einen elektronischen "Audio guide" und keinen menschlichen Guide nehme. Ich beschliesse, das ab sofort zum Standard zu erklären. Ist übrigens von einer echten Engländerin eingesprochen, mit der Folge, dass man den Text auch tatsächlich versteht. Abends zum essen. Eigentlich will ich ja ins Moti Mahal, aber mein Standardfahrer besteht auf ein kleines Kebaphaus. Es gibt innen exakt einen Tisch, alles ist völlig versifft - aber das Essen ist traumhaft, das war wohl der beste Spieß mit gegrilltem Hühnchen, den ich jemals gegessen habe, man sollte sich von äußeren Eindruck nicht täuschen lassen. Allerdings erinnere ich mich jetzt, dass das ja der gleiche Fahrer war, der mir gestern vom Chai abgeraten hat ... hmmm ... na egal, hab keine Scheisserei bekommen, dann war der Chai wohl nicht so schlimm. Generell muss ich feststellen, dass das Essen in Indien wirklich super ist. Und die indischen Restaurants in Deutschland verändern tatsächlich nichts, es schmeckt so wie hier, wobei überall natürlich ein bisschen anders. Unterschiedlich ist vielleicht, dass hier das ganze Huhn verwendet wird. Also normalerweise ist z.B. Butter Chicken mit Hühnerbeinchen gemacht, wenn man es "boneless" haben will, wird das ganze Huhn - also Brust UND entknochtes Bein verwendet, in Deutschland ist es meistens nur Brust.

Elefant und ich neben komischem Mann mit lustigem Hut

Ein Töfchen für 4000 Liter Cholera-Erreger

Kontinuum-Transfunktionator

Angeber-Uhr

Dem König sein Planschbecken

in den Gemächern der Frauen

Jaaa, man kann die Uhr auch aus 200 Metern lesen, ist ja gut

Gemeiner Pöbel, draussen vor dem Palasttor

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