Namaste! So noch einen Tag in Chandigarh rumbringen, dann geht's zurück nach Delhi. Hab ich das schon erwähnt? Das ist eine künstliche Stadt, die gerade mal etwas über 50 Jahre alt ist, und aus "experimenteller Architektur" besteht. Indiens erster Premierminister hat irgendwas von wegen "Schlag auf den Kopf, der zum Nachdenken anregt" gefaselt ... naja, jedefalls gibt's breite Strassen, Betonklötze und jede Menge Grünflächen überall - man könnte hier als Europäer durchaus leben (obgleich kein Vergleich zu meiner Lieblingsstadt Udaipur). Die KSR (Komischen-Sättigungs-Rate, gemessen in Spinner pro km², in Agra Spinner pro m²) ist hier auch erfreulich niedrig und bei eingen Leuten hier könnte man fast vermuten, dass sie einen Führerschein gemacht haben. Aber das streitet Vishal ab. Prüfung braucht man so oder so wohl keine, der "echte" und der "gefälschte" Führerschein unterscheiden sich nur in der Dauer von Antrag zu Lizenzerteilung und wem man das Geld gibt. Das entfällt natürlich, wenn Papa beim Militär was zu sagen hat, in dem Fall würde auf die Kritik an der nicht vorhandenen Fahrerlaubnis automatisch eine Versetzung des Kritikers an einen Grenzposten zu Nepal in 6000 Meter Höhe folgen. Ach ja, und weggenommen wird der einem nicht, egal wie viel zu schnell man fährt (es gibt wohl 2 oder 3 Radarfallen im Land). Wir fahren zu einen netten Steingarten in dem allerlei Skulpturen aus Müll und Scherben aufgestellt sind. Das ist doch mal was für kosmopolitische Kunstkenner wie mich! Brahms ist ja mein Lieblingsmaler der Gothik! Aber was rede ich, davon versteht ihr Banausen ja nichts, Perlen vor die Säue. Ich rufe Vishal um 11:30 an und verkünde, dass ich mich noch rasieren muss und dann fertig wäre. Er meint, dass das OK wäre und er dann halt um 1 kommt. Hä? 90 Minuten? Denkt der, dass ich die Haare einzeln abschneiden will oder was? Na egal, mir soll's recht sein. Also schauen wir uns halt die Kunst an. Gutgut. Ich trinke irgendwas aus der Flasche, was so eine Art Milch mit komischem Aroma ist. Leider kann er mir nicht sagen, was es genau ist. Mir auch wurscht, jedenfalls ist es künstlich. Dann fahren wir ein bisschen mit dem Tretboot auf einem See hier rum und anschliessend wird sich noch mit Red Bull und Zigaretten eingedeckt. Ich probiere zusätzlich einen Zuckerrohrsaft. Also man nimmt einfach ein Zuckerrohr und dreht es durch eine Presse, die auf eine Rikshaw montiert ist. Schmeckt seltsam, aber man kann es trinken. Danach zu einem Rosengarten. Leider ist grade keine Saison, obgleich es hier über 800 Rosenarten geben soll, finde ich exakt 1 blühendes Exemplar, und das schaut mir auch recht mickrig aus. Wurscht, ich mache mir nichts aus Pflanzen. Ein Highlight ist aber der lokale Pizza-Hut! Der Laden ist blitzsauber (also deutsch-sauber!) und die sehr vorbildliche Speisekarte ist nicht nur 3-mal so lang wie bei uns, sondern indifiziert, d.h. es gibt Pizza mit "Chicken Tikka" drauf! Sehr geil! Wie gesagt, um in Indien schlecht zu essen, müsste man sich wirklich aussergewöhnlich dumm anstellen. Ebenso für den Durchfall, ich meine, das "Old Kebap House" in Jaipur ... der Laden war so versifft, in Deutschland würde der Betreiber sofort verhaftet und mit lebenslangem Berufsverbot (inkl. Verbot der Mitarbeit in der Gefängnisküche) belegt werden. Aber das Hühnchen dort war das beste Hühnchen, das ich jemals irgendwo gegessen habe. Und nichts ist passiert, rein garnichts, wie auch, das wird gegrillt (wie der Chai ja auch paar mal hochgekocht wird), was soll da groß passieren? Weicheier ... zurück zum Thema. Also naja, das war's auch eigentich schon, morgen geht's zurück nach Delhi, meine letzte Zugfahrt. Vorerst zumindest.
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Strasse in Chandigarh |
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Im Steingarten |
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Der Schöpfer war ein Steckdosen-Fetischist |
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Pfauen aus alten "Churiya" (Armreifen) |
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Wer findet das Klo? |
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Der Rosengarten. Komplettansicht, mehr gibt's nicht zu sehen hier. |
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Der Zuckerrohrpresser nebst seiner Apparatur |
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Naja. Ich denke, ich werde bei Red Bull bleiben! |
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